Die Entfahnung der Maispflanze soll sicherstellen, dass es während der Saatguterzeugung nicht zu einer Selbstbefruchtung kommt. Dazu werden an den Mutterpflanzen, kurz vor der weiblichen Blüte, die obersten Teile der Maispflanze (Fahne) entfernt, an denen sich die männlichen Blütenstände befinden.
Die Anzahl und das Fassungsvermögen der Transportfahrzeuge müssen auf die Schlagkraft des Feldhäckslers, die Entfernung zwischen Feld und Silo sowie die Verdichtungsleistung auf dem Silo abgestimmt sein. Insbesondere die Kapazität der Silobefüllung und Verdichtung sollten an dieser Stelle die Erntetechnik vorgeben, da hier der Grundstein für ein erfolgreiche Konservierung gelegt wird. Zum einen sollte die neue Schicht Erntegut maximal 30 cm hoch sein, damit diese gut verfestigt werden kann. Zum anderen muss der Walzschlepper ausreichend Zeit haben, die Schichten entsprechend zu verdichten (mind. drei Überfahrten mit 4-6 km/h). Pro Tonne Erntegut sind so 2-3 Minuten Verdichtungsaufwand einzuplanen.
Durch das Abdecken des Silohaufens wird der Konservierungsprozess eingeleitet. Auch bei Erntepausen von mehr als 12 Stunden empfiehlt es sich, den Silohaufen abzudecken, um Silierverlusten entgegenzuwirken.
Die Ernte von Körnermais erfolgt mittels eines selbstfahrenden Mähdreschers mit sogenanntem Pflückvorsatz, wobei nur der Kolben durch den Kolbenpflücker abgetrennt und in die Maschine geleitet wird. Das Maisstroh verbleibt auf der Fläche und wird in der Regel durch die Erntemaschine direkt zerkleinert.
Die Kolben werden dem Dreschwerk zugeführt, wo Spindel und Körner voneinander getrennt werden. Anschließend durchlaufen die Körner eine Reinigung und werden im Korntank gesammelt. Von hier erfolgt die Übergabe auf Anhänger für den Abtransport zur Trocknung.
Die Ernte der ganzen Pflanze erfolgt mittels Exaktfeldhäcksler. Bei diesem wird das Erntegut zunächst durch Zuführ- und Vorpresswalzen in die Häckseltrommel geführt. Innerhalb des Häckselorgans befinden sich Messer und Trommeln, die das Erntegut entsprechend zerkleinern. Hierbei sind Längen zwischen 2-25 mm möglich. Dem schließen sich Zahn- oder Scheibenwalzen an, welche die Maiskörner zerkleinern und dadurch deren Verdaulichkeit erhöhen. Ihr Zerkleinerungsgrad wird in erster Linie durch die Art sowie der Geschwindigkeit der Walzen bestimmt.
Je nach Bauart können elektronische Einrichtungen installiert werden, zum Beispiel um den Durchsatz zu ermitteln. Zusätzlich können mithilfe von Nahinfrarotspektroskopie der TS-Gehalt oder weitere Qualitätsparameter bestimmt werden. Diese Daten werden dann genutzt, um dem Gutstrom noch im Maishäcksler Siliermittel zuzufügen oder unter Zuhilfenahme von GPS-Ertragskarten zu erstellen.
Für die Druschreife von Körnermais sollte das Korn einen TM-Gehalt von 65 % aufweisen. Jedoch muss Körnermais für die Lagerung einen TM-Gehalt von über 85 % haben, was in der Regel nur durch eine Trocknung nach der Ernte erreicht wird. Um teure Energiekosten für die Trocknung zu reduzieren, sollte der Körnermais daher so spät wie möglich geerntet werden. Die späte Ernte birgt jedoch das Risiko von feuchten Bodenbedingungen, so dass hier ein besonderes Augenmerk auf bodenschonende Bereifung der Ernte- und Bergefahrzeuge gelegt werden muss.
Die Einschätzung der Silomaisreife im Feld kann über die Prüfung der Kornfestigkeit, des Kolbenanteiles und der Restpflanzenabreife beurteilt werden. Dabei sollte die Gesamtpflanze zum Zeitpunkt der Ernte einen TS-Gehalt von 30 bis 35 % aufweisen.
Das Deutsche Maiskomitee hat in Zusammenarbeit mit einigen Partnern ein Modell zur Bestimmung der Silomaisreife entwickelt, welches im Internet unter www.maisprog.de verfügbar ist. Diese Regionale Erntezeitprognose für Silomais ermöglicht eine Schätzung des Abreifegrades von Silomais basierend auf den aktuellen und zurückliegenden Wetterdaten. Zur Bestimmung der Siloreife kann dieses Modell zusätzlich zur Beprobung auf dem Feld herangezogen werden und schon im Voraus abschätzen, wann die Bestände die Erntereife erreichen.
Der Erosionsschutz ist umso besser ausgeprägt, je mehr organisches Material den Boden bedeckt. Die kinetische Energie der Regentropfen wird durch das Mulchmaterial aufgefangen, die Verschlämmungsgefahr sinkt, die mikrobielle Aktivität steigt und die Stabilität der Bodenaggregate nimmt bei andauernder Mulchsaattechnik zu. Die Bodenbedeckung ist deshalb ein wichtiges Kriterium zur Vermeidung von Erosion durch Wasser und Wind. Zwischenfrüchte und Strohrückstände fördern durch das Nahrungsangebot gleichzeitig die Regenwurmaktivität; es entstehen biogene Vertikalporen, wodurch die Wasserinfiltration gewährleistet und der Oberflächenabfluss vermindert wird. Erosionsschutz erfordert deshalb lange Zeiträume der Bodenbedeckung und Bodenruhe, um das Bodenleben zu fördern. Die konservierende Bodenbearbeitung und mehr noch die Direktsaat gewährleisten diese Zielvorgaben und werden deshalb zunehmend Bestandteil der guten fachlichen Praxis. Weitere Möglichkeiten der Erosionsvorsorge sind die Bearbeitung quer zur Hangrichtung bzw. die Einsaat von Getreidestreifen quer zum Hang.
Maissorten, die in einem EU-Mitgliedstaat zugelassen wurden, dürfen in Deutschland angebaut werden. Allerdings kann es sein, dass eine Sorte in Süditalien beste Bedingungen vorfindet und gute Erträge liefert, aber ihr Ertragspotential in Deutschland nicht ausschöpfen kann. Um das Potential einer Maissorte in Deutschland einschätzen zu können, werden geeignete und in der EU zugelassene Sorten an verschiedenen Standorten in der ganzen Bundesrepublik angebaut und im Rahmen der sogenannten EU-Prüfung (EUP) bewertet.
Nach zwei Jahren erhalten so geprüfte Sorten eine endgültige Reifezahl (ohne den Zusatz „ca.“) und die Versuchsergebnisse werden veröffentlicht.
Mit dem erfolgreichen Abschluss der EUP können die Maissorten auch in den Landessortenversuchen (LSV) getestet werden, um einschätzen zu können, wie gut die Sorte in eine spezielle Region passt.