Regelmäßig bekommen wir Fragen rund um den Mais gestellt. Wir haben die Highlights gesammelt und möchten im folgenden die Top-Themen behandeln. 

Haben Sie eine Frage zu Mais, die Sie auf unserer Seite oder in unserem Lexikon nicht finden? Dann schreiben Sie uns gerne eine Mail oder nutzen Sie unser Kontaktformular. 

Ist die Anzahl der Reihen auf dem Maiskolben immer gerade?

Tatsächlich lässt sich die Anzahl der Maisreihen auf einem Maiskolben immer durch zwei teilen. 

Durch den Aufbau der Blüte sind die Kornreihen bei allen auf Teosinte (Urmais/ Wildform des Maises) zurückgehende Varietäten immer paarig. Im Laufe der Kolbenentwicklung bilden sich - ausgehend von der Basis des Kolbens aus einer primären Reihe - je zwei Reihen weibliche Stempelblüten. Das ist der Grund, weshalb immer eine gerade Anzahl an Kornreihen auf dem Kolben zu finden ist. Es sei denn es kommt zu einer Störung während der Blütenbildung durch jegliche Stressfaktoren. Meist geht aber auch dann ein Paar verloren

Warum schmeckt der Mais vom Feld nebenan nicht?

Bei dem Mais auf unseren Feldern handelt es sich meistens um Futter- oder Biogasmais. Während der Abreife wandelt sich der Zucker in den Maiskörnern in Stärke um. Hierdurch ist der reife Mais hart und schmeckt mehlig. Der Mais, den wir aus der Dose kennen oder der auf den Grill kommt, heißt Zuckermais. Bei  diesem ist die Umwandlung verlangsamt, so dass er bei der Ernte noch entsprechend süß schmeckt. 

Warum hat der Mais auf dem Feld dicke Beulen?

Hierbei handelt es sich wahrscheinlich um “Maisbeulenbrand” (Ustilago maydis), einem parasitischen Pilz. Dieser kann in das geschwächte Gewebe der Maispflanzen eindringen (z.B. durch Hagel) und bildet insbesondere am Kolben Wucherungen, aus denen die Sporen entlassen werden. Für Mensch und Tier ist der Pilz nicht schädlich. Ganz im Gegenteil, in Mexiko ist Maisbeulenbrand (Cuitlacoche) eine beliebte Delikatesse und wird auch “Mais-Trüffel” genannt.   

Warum haben manche Maispflanzen einen Mini-Kolben an der Spitze?

Dies sind die sog. “Tassel Ears”. Die Blütenstände der Maispflanze sind zunächst zwittrig angelegt, im Laufe der Entwicklung sterben an der Fahne die weiblichen Blüten jedoch ab. Bedingt durch hormonelle oder stressbedingte Faktoren können aber weibliche Blüten überdauern, die später kleine Maiskörner entwickeln. Diese treten in erster Linie an den Nebentrieben einer Maispflanze auf und sind insbesondere am Feldrand zu beobachten. 

Der Mais auf dem Feld ist vertrocknet, wurde er vergessen zu ernten?

Je nach Verwertungsform wird Mais zu unterschiedlichen Zeitpunkten geerntet. Wenn die Maispflanzen komplett vertrocknet sind, werden in der Regel nur die Körner geerntet. Damit diese im Lager nicht schimmelig werden, müssen die Maiskörner getrocknet werden. Je trockener die Maiskörner bei der Ernte sind, desto geringer ist hierfür der Aufwand.

Verringert Mais die Biodiversität?

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass im Mais über 1.000 verschiedene Insekten und Kleintiere, wie Käfer, Schwebfliegen und Spinnen leben. Aber auch Vögel und Säugetiere nutzen Maisfelder als Rückzugs- und Nahrungsraum. Einige Zugvögel sind bei ihren Reisen in den Süden auf Maisfelder als Rastplatz und Nahrungsquelle angewiesen.

Oft ist von einem Rückgang der Insektenpopulation zu lesen. Die Ursachen hierfür sind jedoch vielfältig und können nicht nur auf eine Kultur wie den Mais zurückgeführt werden. 

Was ist die "Grüne Brücke"?

Wenn im Sommer das Getreide reift, wandern zuerst die Blattläuse und schließlich deren Fressfeinde in den Mais. Wenn der Mais dann im Herbst reif wird, zieht es die Bewohner zurück in das neu eingesäte Getreide und die Ackerrandstreifen. Daher bezeichnet man den Mais auch als „Grüne Brücke“.

Wie viel Pflanzenschutz braucht der Mais?

Mais benötigt zu Beginn seines Wachstums ein bis zwei Behandlungen mit Pflanzenschutzmitteln gegen Unkräuter, da er auf deren Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe empfindlich reagiert. In der Regel erfolgt dann keine weitere Behandlung mehr. Je nach Witterung kann es in seltenen Fällen nötig sein, ein Mittel gegen Pilzbefall einzusetzen. Insgesamt ist die Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln bei Mais aber deutlich geringer als bei allen anderen Ackerkulturen. Weitere Zahlen dazu finden Sie unter https://papa.julius-kuehn.de/

Benötigt Mais viel Stickstoff?

Jede Kultur hat einen bestimmten Bedarf an Nährstoffen, wie zum Beispiel Stickstoff, um zu wachsen und Ertrag zu bilden. Da Mais eine hohe Ertragsfähigkeit besitzt, ist auch der Nährstoffbedarf höher als bei anderen Kulturen. Diesen gilt es mit der Düngung zu decken. Durch die geltenden Düngegesetze ist ein Überdüngen der Felder ausgeschlossen. Mais ist ein guter Stickstoffverwerter, er kann den im Boden vorhandenen Stickstoff im Vergleich zu anderen Kulturen besonders effizient nutzen. Dadurch kann der Landwirt mineralische Dünger einsparen.

Verbraucht Mais viel Wasser?

Um die Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen und in der Pflanze verteilen zu können, müssen Pflanzen über ihre Wurzeln Wasser aufnehmen. Der Großteil des Wassers verdunstet über die Blätter und steht dem Wasserkreislauf wieder zur Verfügung. Das Wasser geht also nicht verloren. Mais ist ein regelrechter „Sparmeister“. Er nutzt das Wasser sehr effizient, indem er besonders viel Biomasse pro Liter Wasser erzeugt.

Führt mehr Mais zu mehr Erosion?

Der Boden ist das wichtigste Kapital für den Landwirt; ihn zu schützen ist also sein größtes Bestreben. Insbesondere an Hanglagen kann es durch die späte Bodenbedeckung (Mitte Mai) und die weiten Reihen bei Sommerkulturen wie Mais, Kartoffeln oder Zuckerrüben zum Abtragen von Erde (Erosion) kommen. Diesem wirkt der Landwirt unter anderem durch den Anbau einer Zwischenfrucht, einer Untersaat oder einer Ernteresteauflage (Mulch) auf dem Acker entgegen. Der Maisanbau ist also weniger entscheidend für das Ausmaß der Erosion als die Art der Bewirtschaftung.

Gibt es Alternativen zu Mais?

Um diese Frage zu klären, muss klar sein, wofür der Mais oder seine Alternative eingesetzt werden soll. 

In der Fütterung von Milchkühen werden in der Regel Mischrationen eingesetzt um den höchsten Milchertrag zu erzielen. Mais hat hohe Erträge und Energiegehalte und wird mit Grassilage zusammen verfüttert. In der Bullenmast dagegen zählen in erster Linie hohe Tageszunahmen, da gibt es neben Mais wenige Futterpflanzen, die entsprechend mithalten können. 

Im Bereich der Bioenergie wird seit vielen Jahren an Alternativen zum Einsatz von Maissilage geforscht und entsprechende Pflanzen gezüchtet. Hier gab es in den letzten Jahren Fortschritte, so dass es durchaus Pflanzen gibt, wie zum Beispiel die Silphie, die abhängig von den Anbaubedingungen höhere Biomasseerträge versprechen. 

Kann ich aus jedem Mais Popcorn machen?

Nein! Bei Popcorn Mais handelt es sich um eine spezielle Form des Mais. Dieser ist im Grunde ein kleinkörniger, perlenförmiger Hartmais. Er hat einen hohen Anteil harten Endosperms und eine harte Schale. Während des Erhitzens baut sich im Korninneren hoher Druck auf, der sich explosionsartig entlädt und dabei das Korninnere in Schmetterlings- oder Pilzform entlädt. Zur Abreife benötigt er viel Sonne, daher findet der Anbau insbesondere in Südeuropa oder Amerika statt.