Seit dem Jahr 2004 ist die Zahl der Biogasanlagen in Deutschland deutlich gestiegen. Ausschlaggebend dafür waren die positiven Impulse des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), das in seiner damaligen Fassung gezielt den Ausbau von Biogasanlagen förderte.

Mit der Novellierung des EEG zum 1. Januar 2009 setzte ein weiterer Wachstumsschub ein, der den Biogasmarkt erheblich belebte. Dieser Trend wurde jedoch durch die folgenden Gesetzesänderungen im EEG 2012 und EEG 2014 gestoppt.

Ein zentraler Eingriff war die Begrenzung des massebezogenen Einsatzes von Mais in Biogasanlagen, die seit 2012 gilt. Für Neuanlagen wird dieser Anteil bis zum Jahr 2026 schrittweise auf 25 % reduziert. Ziel ist es, die Nutzung von Energiepflanzen nachhaltiger zu gestalten und die Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung zu verringern.

D | Anzahl Biogasanlagen

Entwicklung der Biogasanlagen

D | Biogas - elektrische Leistung

Arbeitsrelevante elektrische Leistung aller Biogasanlagen in Deutschland

D | Biogas - Massebezogener Substrateinsatz

Einsatzmenge zur Biogaserzeugung aus NawaRo

Mais ist die dominierende Kulturart unter den Nachwachsenden Rohstoffen in Deutschland – vor allem aufgrund seines hohen Ertragspotenzials auf günstigen Standorten. Keine andere Pflanze erreicht dort vergleichbare Biomasseerträge.

Auf sogenannten Grenzstandorten, etwa in Höhenlagen oder trockenen Gebieten, verliert Mais jedoch an Wirtschaftlichkeit. Hier kann Getreide-Ganzpflanzensilage (GPS) eine ökonomisch sinnvolle Alternative darstellen. In klassischen Grünlandregionen wiederum gewinnt Grassilage an Bedeutung – insbesondere wegen der niedrigen Pachtpreise und der damit verbundenen geringeren Produktionskosten.

In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Kulturarten auf ihre Eignung für die Biogasproduktion untersucht. Im Zuge einer erweiterten Fruchtfolge konnten sich einige dieser Alternativen erfolgreich im Praxiseinsatz etablieren.

Letztlich muss jedoch betriebsindividuell berechnet werden, mit welcher Fruchtfolge und welchen Kulturarten sich die niedrigsten Stromgestehungskosten erzielen lassen – und damit die Wirtschaftlichkeit der Biogasanlage langfristig gesichert werden kann.