Reifegruppe

Würden alle Maissorten gemeinsam in einem großen Versuch geprüft, könnte kein direkter Vergleich zwischen ihnen angestellt werden, da sich die Abreife zu stark voneinander unterscheidet. Aus diesem Grund werden Silo- und Körnermais getrennt voneinander in sogenannten Reifegruppen geprüft. Hierdurch können die unterschiedlichen Maissorten innerhalb der Reifegruppe mit Sorten verglichen werden, die ähnliche Abreifeeigenschaften besitzen. Die Einteilung erfolgt entsprechend der Reifezahl der Maissorte.

ReifegruppeReifezahl (S bzw. K)
frühbis 220
mittelfrüh230-250
mittelspät260-290
spätab 300

Reifezahl

Das weltweite Maissortiment wird durch eine dreistellige Zahl in neun Reifegruppen von 100 bis 900 untergliedert. Die Hunderterstelle kennzeichnet die Reifegruppen, während die Zehnerziffer zur weiteren Unterteilung innerhalb der Reifegruppe herangezogen wird. Die in Deutschland stets mit einer 0 ausgefüllte Einerstelle steht für ein gelbschaliges Korn.
Die Differenz von 10 Reife-Einheiten gibt unter mitteleuropäischen Verhältnissen im Allgemeinen einen Reifeunterschied von 1-2 Tagen oder 1-2 % im Trockensubstanzgehalt der Körner zum Zeitpunkt der Reife wieder. Zur Berechnung der alten FAO-Zahl wurde vom Bundessortenamt langjährig der Trockensubstanzgehalt (TS) TS-Gehalt des Kolbens herangezogen. Zwischen Silo- und Körnermais wurde hierbei nicht unterschieden. 
Eine treffendere Reifebeschreibung ist mit der Einführung einer nutzungsspezifischen Reifebeschreibung im August 1998 erzielt worden. Für Silomais (Futtermais) wird seit dem, neben dem Kolben, auch die Abreife der Restpflanze in Form des Trockensubstanzgehaltes der Gesamtpflanze (GTS) berücksichtigt. Für Körnermais wird der Trockensubstanzgehalt des Kornes zur Berechnungsgrundlage erhoben.  

Das Bundessortenamt berechnet für die in der nationalen Wertprüfung (WP) geprüften Sorten nutzungsspezifische Reifezahlen für Silomais und fakultativ für Körnermais. Für in der EU zugelassene Sorten werden in der EU-Sortenprüfung (EUP) der Pro-Corn GmbH die Reifezahlen für Silo- und/oder Körnermais analog ermittelt. Die Kennzeichnung der Sorten erfolgt entsprechend der geprüften Nutzungsrichtung, dabei wird der Reifezahl für Silomais ein "S" und für Körnermais ein "K" vorangestellt. 

Kennzeichnungsbeispiel:
"Sorte 1" S 250/K 260 

Für alle anderen Sorten, die in keiner offiziellen Prüfung standen oder nur einjährig in der WP oder EUP in Deutschland geprüft wurden, erfolgt keine Reifebeschreibung. Falls der Züchter trotzdem eine Reifeangabe macht, muss diese durch ein vorangestelltes "ca." gekennzeichnet sein.

Kennzeichnungsbeispiel:
"Sorte 1" ca. S 250/ ca. K 260 

Rispe

Das Wachstum der Maispflanze wird durch die Ausbildung des rispenförmigen männlichen Blütenstandes beendet. Die zweiblütigen Ährchen sind paarweise angeordnet. Die Einzelblüten in den Ährchen werden von Deck- und Vorspelzen eingehüllt. Sie enthalten neben den Staubbeuteln und Schwellkörpern auch rudimentäre Narben, die gelegentlich zur Kornbildung in der Rispe führen.

Die Blühdauer der Rispe beträgt in Abhängigkeit von der Witterung 10-14 Tage. Die Blüte setzt an der Spitze ein, danach folgen die Seitenäste.

Die Rispe wird auch als “Fahne” bezeichnet.