Pferdefütterung
Obwohl Pferde ähnliche Futtermittel wie Rinder fressen, unterscheidet sich ihr Verdauungssystem: Die enzymatische Verdauung findet zuerst im Dünndarm statt, anschließend erfolgt der mikrobielle Abbau faserreicher Futtermittel im Dick- und Blinddarm.
Da Pferde von Natur aus an stärkearmes Futter angepasst sind, produzieren sie nur wenig Amylase – das Enzym zur Stärkeverdauung. Daher ist ein hoher Anteil an rohfaserreichem Raufutter sowie eine begrenzte Menge an stärkereichem Kraftfutter pro Mahlzeit notwendig.
Die Stärkeverdaulichkeit hängt stark vom Futtermittel ab: Haferstärke wird gut im Dünndarm aufgeschlossen, während Maisstärke ohne Behandlung nur schwer verdaulich ist. Durch feine Vermahlung und Wärmebehandlung lässt sich die Verdaulichkeit deutlich steigern. Trotzdem sollte Maisschrot auf max. 0,3 kg je 100 kg Körpergewicht und Mahlzeit begrenzt werden. Insgesamt gilt ein Grenzwert von 2–2,5 g Stärke/kg Körpergewicht und Mahlzeit.
Die Stärke aus Maissilage ist besser verfügbar als aus Körnermais. Bei hygienisch einwandfreier Qualität kann Maissilage mit 2–3 kg je 100 kg Körpergewicht und Tag verfüttert werden. 10 kg Maissilage entsprechen dabei etwa dem Futterwert von 2 kg Heu und 1,6 kg Kraftfutter, was bei der Rationsplanung zu berücksichtigen ist.
Ein praktisches Problem stellt die notwendige tägliche Entnahmemenge zur Sicherstellung der Silagequalität dar. Daher ist der Einsatz von Maissilage meist nur bei größeren Pferdebeständen oder in Kombination mit Rindern sinnvoll.