Kriterien zur Sortenwahl

Mehr als bei anderen Kulturarten muss bei Mais auf eine an die natürlichen Klima- und Standortgegebenheiten sowie eine an den Verwertungszweck angepasste Sortenwahl geachtet werden. Nur so kann das genetische Leistungspotential einer Sorte vollständig genutzt und eine sichere Ausreife sichergestellt werden. Die Kriterien bzw. Ansprüche an die Sorte sind deshalb vom Landwirt vorher exakt zu definieren. 

Grundsätzlich kann die Sortenwahl nach folgenden Kriterien vorgenommen werden: 

  • Nutzungsrichtung (Futter-/Silo-, Körner- oder Biogasmais)
  • sichere Ausreife
  • hohe Ertragsleistung
  • gute Standfestigkeit
  • Resistenz gegen Wurzel- und Stängelfäule
  • Kältetoleranz während der Jugendentwicklung
  • geringe Bestockungsneigung.

  

Eigenschaften Futter-/Silomaissorte

Neben den nutzungsübergreifenden Eigenschaften wie zügige Jugendentwicklung, Kältetoleranz und Trockenheitsverträglichkeit, guter Standfestigkeit und geringer Bestockungsneigung zeichnet sich eine Silomaissorte wie folgt aus:

  • hohe Energiedichte in der Trockenmasse
  • hoher Anteil weitgehend ausgereifter Stärke
  • hoher Ertrag an Gesamttrockenmasse
  • hohe Verdaulichkeit der Restpflanze
  • sichere und gesunde Abreife ohne Fusariumbildung
  • gute Ernteflexibilität um die optimale Silierfähigkeit über einen längeren Zeitpunkt aufrechtzuerhalten

Eigenschaften Körnermaissorte

Neben den nutzungsübergreifenden Eigenschaften wie zügige Jugendentwicklung, Kältetoleranz und Trockenheitsverträglichkeit und geringer Bestockungsneigung zeichnet sich eine Körnermaissorte wie folgt aus:

  • sehr hoher Kornertrag
  • sehr gute Standfestigkeit
  • geringer Befall mit Stängelfäule
  • möglichst keine Anfälligkeit gegenüber Kolbenfusariosen
  • gute Druschfähigkeit mit wenig Bruchkorn


Als Grenzwert für die Druschreife von Körnermais gilt eine Kornfeuchte von 35 %. Die Assimilateinlagerung in die Körner schließt zwischen 33 % und 35 % Kornfeuchte ab. Eine möglichst trockene Ernte reduziert den Bruchkornanteil und senkt die Trocknungskosten.

Eigenschaften Biogasmaissorte

Seit 2014 werden Versuche zur Eignung von Maissorten für die Nutzung als Biogas durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Anbaugebietsprüfung (AGB) und der EU-Biogassortenprüfung (EUB) stehen Ihnen unter www.Biogas-Sorten.de zur Verfügung. Zusätzlich bewertet das Bundessortenamt (BSA) im Rahmen seiner Zulassung die Biogasausbeute und den Biogasertrag. Diese werden in der "Beschreibenden Sortenliste" ausgegeben.