Futter-(Silo-)mais

Erntezeitpunkt

Das Deutsche Maiskomitee hat in Zusammenarbeit mit einigen Partnern ein Modell zur Bestimmung der Silomaisreife entwickelt, welches im Internet unter www.maisprog.de verfügbar ist. Diese Regionale Erntezeitprognose für Silomais ist seit 2005 öffentlich verfügbar und bietet dem Nutzer eine Schätzung des Abreifegrades von Silomais basierend auf den aktuellen und zurückliegenden Wetterdaten. Durch begleitende Versuche wird dieses Prognosemodell jedes Jahr optimiert. Zur Bestimmung der Siloreife kann dieses Modell zusätzlich zur Beprobung auf dem Feld herangezogen werden und schon im Voraus abschätzen, wann die Bestände die Erntereife erreichen.

Die Einschätzung der Silomaisreife im Feld kann über die Prüfung der Kornfestigkeit, des Kolbenanteiles und der Restpflanzenabreife beurteilt werden. Sie können die entsprechende Tabelle als PDF-Dokument downloaden.

 

Erntetechnik

Die Ernte der ganzen Pflanze erfolgt mittels Exaktfeldhäcksler. Bei diesem wird das Erntegut zunächst durch Zuführ- und Vorpresswalzen in die Häckseltrommel geführt. Innerhalb des Häckselorgans befinden sich Messer und Trommeln, die das Erntegut entsprechend zerkleinern. Hierbei sind Längen zwischen 2-25 mm möglich. Dem schließen sich Zahn- oder Scheibenwalzen an, welche die Maiskörner zerkleinern und dadurch deren Verdaulichkeit erhöhen. Ihr Zerkleinerungsgrad wird in erster Linie durch die Art sowie der Geschwindigkeit der Walzen bestimmt.

Je nach Bauart können elektronische Einrichtungen installiert werden, zum Beispiel um den Durchsatz zu ermitteln. Zusätzlich können mithilfe von Nahinfrarotspektroskopie der TS-Gehalt oder weitere Qualitätsparameter bestimmt werden. Diese Daten werden dann genutzt, um dem Gutstrom noch im Maishäcksler Siliermittel zuzufügen oder unter Zuhilfenahme von GPS Ertragskarten zu erstellen.

 

Transport und Einlagerung

Die Anzahl und das Fassungsvermögen der Transportfahrzeuge müssen auf die Schlagkraft des Feldhäckslers, die Entfernung zwischen Feld und Silo sowie die Verdichtungsleistung auf dem Silo abgestimmt sein. Insbesondere die Kapazität der Silobefüllung und Verdichtung sollten an dieser Stelle die Erntetechnik vorgeben, da hier der Grundstein für ein erfolgreiche Konservierung gelegt wird. Zum einen sollte die neue Schicht Erntegut maximal 30 cm hoch sein, damit diese gut verfestigt werden kann. Zum anderen muss der Walzschlepper ausreichend Zeit haben, die Schichten entsprechend zu verdichten (mind. drei Überfahrten mit 4-6 km/h). Pro Tonne Erntegut sind so 2-3 Minuten Verdichtungsaufwand einzuplanen.

Durch das zügige Abdecken des Silohaufens wird der Konservierungprozess eingeleitet. Auch bei Erntepausen von mehr als 12 Stunden empfiehlt es sich, den Silohaufen abzudecken, um Silierverlusten entgegen zu wirken.

 

Konservierung

Durch den schnellen und nachhaltigen Luftabschluss des Silos wird die Milchsäuregärung eingeleitet. Hierdurch wird das Erntegut haltbar und kann nach frühestens drei, im Optimalfall erst nach 12 Wochen verfüttert werden. Schon bei der Auswahl der Silogröße ist zu beachten, dass das Silo so dimensioniert ist, dass im Winter ein Vorschub von 2,5 m und im Sommer von 1,5 m pro Woche gewährlistet wird. Bei einem niedrigeren Vorschub kann es zur Nacherwährmung und Schimmelbildung an der Anschnittfläche kommen.

 

Siliermittel

Um das Risiko von Fehlgärungen oder Schimmelbildung zu vermindern, gibt es entsprechende Zusätze. Diese können entweder direkt durch den Maishäcksler oder während der Überfahrt im Silo auf das Erntegut aufgebracht werden. Bei der Auswahl der Mittel sollte darauf geachtet werden, dass diese durch die DLG geprüft wurden. (Link: http://www.guetezeichen.de/cgi-bin/gz_silier.cgi?sort=Firma)

 

Checkliste zur Maissilierung

Die Checkliste zur Maissilierung beinhaltet eine Übersicht der zu beachtenden Stellschrauben, um eine qualitativ hochwertige Maissilage zu gewinnen. Die Checkliste erschien in der Zeitschrift "mais" 03/2020, Seite 25; Autorin: Annette Jilg, LAZBW Aulendorf.

 

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