Aussaat/Anbau/Ernte

Wärme lässt Mais schneller reifen - Praktiker sind gefordert

29.07.2003

Als wärmeliebende Pflanze sollte der Mais die hohen Temperaturen dieses Sommers im Vergleich zu anderen Kulturpflanzen eigentlich gut wegstecken können. Doch auch ihm setzt die trockene Witterung mächtig zu, so dass eine ungewöhnlich frühe Ernte zu erwarten ist.. Schon jetzt weise der Mais aus phänologischer Sicht einen Vorsprung von bis zu 14 Tagen gegenüber dem ebenfalls „frühen“ Jahr 2002 auf, bestätigte das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK). Die Temperaturvergleiche der letzten Wochen und Monate lägen deutlich über dem langjährigen Mittelwert. Aus dem DMK-Projekt zur Ernteprognose von Silomais, das gemeinsam mit den Länderdienststellen durchgeführt werde, lasse sich ableiten, dass zum Beispiel in Hannover zu Ende Juli die Temperatursumme um rund 34 % auf 991 °C gegenüber dem Jahr 2001 angestiegen sein wird. In Freiburg wird mit einer Steigerung um 50 % auf 1334 °C und in Freising um 66 % auf 1206 °C gerechnet. Die Daten lassen vermuten, dass die Silomaisbestände in einzelnen Regionen schon sehr früh ab Mitte August erntereif sein können. Es werde von entscheidender Bedeutung sein, inwieweit die vielerorts vorherrschende Trockenheit die Befruchtung und Reifeentwicklung weiter beeinflusse. Daher seien die Praktiker jetzt mehr denn je gefordert, ihre Bestände im Hinblick auf den richtigen Erntezeitpunkt zu beobachten, meinte das DMK. Im Allgemeinen sollten die Bestände einen Trockenmassegehalt von rund 35 % aufweisen. Silomaisbestände, die mit Trockenmassegehalten von deutlich über 35 % geerntet würden, führten anschließend zu Schwierigkeiten beim Silierprozess und zu Nachgärungen im Futterstock. Hierdurch könnten Verluste an Nettoenergieerträgen von über 20 % resultieren. Im Jahr 1999 wurden etwa 400.000 ha Silomais mit zu hohen Trockenmassegehalten geerntet. Dieses verursachte wirtschaftliche Einbußen von 40 Millionen Euro bei den landwirtschaftlichen Betrieben, erläuterte das DMK.

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