Ökonomie/Markt

Trockenheit bereitet ungarischem Mais Probleme

24.06.2005

Ungarn gehört zu den weltweit bedeutendsten Maisproduzenten. Auf mehr als einem Viertel der gesamten Ackerfläche Ungarns von 4,3 Millionen ha wird Körnermais angebaut, das berichten Szabolcs Ruthner und Tibor Hullán aus Budapest in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK). Darüber hinaus ist Ungarn der führende Zuckermaisproduzent in der EU und einer der größten Exporteure der Welt. Maisanbau und Saatmaisproduktion haben in Ungarn Tradition. Ursache seien die günstigen klimatischen Bedingungen, so dass Mais beinahe im gesamten Land angebaut werden könne. Als einzig limitierender Faktor gelte die für den Maisanbau ungünstige Verteilung der Niederschlagsmenge von rund 600 mm. Zwischen 1950 und 1980 erlebten Anbau und Züchtung von Mais in Ungarn einen wahren Boom. Den entscheidenden Impuls gaben laut Ruthner und Hullán die Saatguterzeugung und ihr Exportpotential. In den „goldenen Jahren“ der ungarischen Saatmaisproduktion Mitte der 80er Jahre erreichte die Vermehrungsfläche fast 50.000 ha. Mittlerweile habe sich die Vermehrungsfläche bei 25.000 bis 30.000 ha stabilisiert.. Die Saatgutproduktion sei im Wesentlichen exportorientiert. Etwa zwei Drittel der Produktion werde im Ausland vermarktet. Neben Frankreich würden auch Deutschland, Italien und Polen große Mengen abnehmen. 1954 wurde die erste Hybrid-Sorte eingetragen. Die Anzahl der Einträge in die nationale Sortenliste Ungarns wuchs bis zum vergangenen Jahr auf 575. Seit einigen Jahren bereitet neben die Trockenheit den Anbauern große Probleme. Der Anteil der Jahre mit extremer Trockenheit habe sich verdreifacht. Trockenperioden verlängerten sich. Dies führe zu starken Ertragsschwankungen. Eine Minderung dieser Schwankungen und eine Verbesserung der Elastizität der Käufermärkte seien nun wichtige Ziele der nationalen Wirtschaft.