Nachwachsende Rohstoffe/Technologie

Technische Ausstattung von Biogasanlagen muss gut durchdacht sein

20.12.2004

Mittlerweile arbeiten in Deutschland weit über 2000 Biogasanlagen. Auch in den kommenden Jahren werden hohe Zuwachsraten erwartet, da der Gesetzgeber mit der Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen insbesondere für Anlagen, die ausschließlich mit Wirtschaftsdüngern und Nachwachsenden Rohstoffen betrieben werden, verbessert hat. Solche NaWaRo-Biogasanlagen erfordern allerdings auch eine ganz spezifische technische Ausstattung, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Darauf hat Dr. Holger Schmitz, Geschäftsführer der Biogas Nord GmbH aus Bielefeld, im Rahmen der Jahrestagung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) in Bad Sassendorf hingewiesen. Im Hinblick auf die Einbringung der Feststoffe und die Rührtechnik seien die Anforderungen besonders hoch, erklärte Schmitz. Hintergrund ist der hohe Trockensubstanzgehalt (TS-Gehalt) vieler Nachwachsender Rohstoffe. Sie weisen TS-Gehalte zwischen 30 und 90 Prozent auf. In Kombination mit den Wirtschaftsdüngern ergeben sich TS-Gehalte, die weit über dem bezogen auf die Pumpfähigkeit des Gärsubstrats optimalen Wert von 12 Prozent liegen. Die meisten NaWaRo-Anlagen werden zur Optimierung der Gasausbeute mit 15 bis 25 Prozent Start-TS-Gehalt geplant, wodurch spezielle technische Anforderungen an die eingesetzte Substrataufbereitung und –reinigung notwendig werden. In der Praxis werden derzeit verschiedenste Techniken zur Einbringung der Feststoffe in die Fermenter und bei den Rührwerken eingesetzt. Die Entscheidung für eine bestimmte Technik sollte in Abhängigkeit von den Substraten und von der Konfiguration der Anlage erfolgen, empfahl Schmitz. In die Entscheidungsfindung sollten allerdings ebenso Parameter wie Verschleiß, Langlebigkeit und laufende Kosten einfließen. Nach Angaben von Schmitz zeichnen sich beispielsweise schnell laufende Rührwerke durch günstige Investitionskosten und dabei Tauchmotorrührwerke auch durch gute Zugänglichkeit im Störungs- oder Wartungsfall aus. Für langsam laufende Rückwerke hingegen spricht ein geringer Verschleiß der Rührorgane.