Fütterung/Tierernährung

Stabile Maissilage mit hohem Futterwert

30.03.2004

Ausreichender Vorschub vermindert Gefahr der Nacherwärmung Bonn (DMK) – Viele Landwirte kämpfen derzeit mit Schimmelbildung in der Maissilage. Als Ursache zeigt sich das häufig zu trockene Häckselgut des vergangenen Sommers. Auf einer Tagung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) gab Dr. Hansjörg Nußbaum von der Lehr- und Versuchsanstalt Aulendorf kürzlich Hinweise an die Praxis, wie die aerobe Stabilität der Silage verbessert werden kann. Hohe Temperaturen zum Zeitpunkt der Silierung führen häufig zu aerob instabilen Silagen. Unter diesen Bedingungen können sich die wichtigen Milchsäurebakterien nicht optimal entwickeln. Im Kombination mit den Problemen der Verdichtung, die sich bei trockenem Siliergut ergeben, führen hohe Ethanolgehalte zu einem steigenden Nacherwärmungsrisiko und der Gefahr der Schimmelbildung, erläuterte Nußbaum. Die täglichen Trockenmasseverluste durch Nacherwärmung können nach Angaben von Nußbaum Werte von über 3 % erreichen. Dies habe folgenschwere Auswirkungen auf die Verfütterung. Die Verdaulichkeit der organischen Substanz beim Einsatz in der Bullenmast sinke schon bei einem Anteil von 25 % erwärmter Maissilage in der Ration um 7 %. Die Futteraufnahme gehe unter diesen Bedingungen um 8 % Prozent zurück. Je höher der Anteil erwärmter Silage ist, desto größer sei der Rückgang der Futteraufnahme. Als Vorkehrmaßnahmen empfahl Nußbaum, besonders trockene Silagen möglichst in der kalten Jahreszeit zu verfüttern. Auf eine Gärdauer der Maissilage von mindestens drei Wochen bis zur Entnahme sei zu achten. Landwirte sollten auch für einen ausreichenden Vorschub von 1 bis 1,5 Meter pro Woche im Winter und 2 bis 2,5 Meter pro Woche im Sommer sorgen. Um das Risiko der Nacherwärmung zu mindern, sollte keine lockernde Entnahmetechnik gewählt werden. Der Einfluss der Entnahmetechnik sinkt laut Nußbaum jedoch mit stabilerer Silage und höherem Vorschub. Als weitere Vorsorge komme die Anschnittbehandlung mit Propionsäure in Betracht. Falls der ganze Silostock von Nacherwärmung betroffen ist, müsse auch an ein Umsilieren unter Zugabe von Propionsäure gedacht werden, so Nußbaum.