Aussaat/Anbau/Ernte

Silomais nicht zu trocken ernten

02.04.2002

Bonn (DMK) – Bei 30-35 % TM-Gehalt der Maissilage sind die besten Siliererfolge zu erwarten. Dies ist das Ergebnis einer Erhebung, die Dr. Olaf Steinhöfel von der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft kürzlich auf einer Veranstaltung des Deutschen Maiskomitees in Torgau vorgestellt hat. Wie Steinhöfel berichtete, wurden insgesamt 237 Maissilagen für die Untersuchung herangezogen. Nur 16 % aller Analysen lagen in dem optimalen Trockensubstanzbereich von 30-35 %. 18 % der Proben wiesen dagegen TM-Gehalte zwischen 25 und 30 % auf, bei weiteren 15 % wurden TM-Gehalte zwischen 35 und 40 % ermittelt. In nahezu der Hälfte aller Maissilageproben wurden sogar TM-Werte oberhalb von 40 % festgestellt. Entsprechend gering wurde bei diesen Proben der Siliererfolg bewertet, da insbesondere bei TM-Gehalten von über 40 % das Risiko deutlich zunimmt, dass Silierverluste und Nacherwärmungen aufgrund zu trockener Silagen auftreten. Das DMK verweist in diesem Zusammenhang auf kürzlich veröffentlichte Berechnungen zu den volkswirtschaftlichen Verlusten durch zu spät geerntete Silomaisbestände. Setzt man sowohl die vermeidbaren Trockenmasseverluste und die Minderung des Energiegehaltes als auch den zur Kompensation erforderlichen erhöhten Kraftfuttereinsatz als Berechnungsgrundlage an, so ergeben sich wirtschaftliche Einbußen von rund 40 Mio. Euro in Deutschland pro Jahr aufgrund einer verspäteten Silomaisernte. Das DMK empfiehlt daher eine entsprechend angepasste Sortenwahl und den Reifezeitpunkt der Bestände zu beobachten. Betrieben mit umfangreichem Maisanbau ist der Anbau von Maissorten mit unterschiedlichen Reifezahlen für eine gestaffelte Ernte anzuraten.

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