Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen

Ökolandbau: Sortenversuche liefern wichtige Grundlagen für den Maisanbau

27.02.2008

Silomais ist für viele ökologisch wirtschaftende Betriebe ein unverzichtbares Futtermittel. Auch der Körnermais hat sich in diesen Betrieben mittlerweile etabliert. Der Anbau ist aber nach wie vor mit mehr Risiken behaftet als auf konventionell wirtschaftenden Betrieben, da die Vorschriften den Einsatz von Saatgutbeizen, Herbiziden und Mineraldünger ausschließen. Das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) beschäftigt sich bereits seit 2003 mit Versuchen zur Prüfung von Maissorten und leistet damit einen wichtigen Beitrag um die Wissensgrundlage zu erweitern. Auch in diesem Jahr werden diese Prüfungen gemeinsam mit verschiedenen Länderdienststellen fortgesetzt. Der Sortenversuch des DMK und der Länderdienststellen umfasst ein ausgewähltes, aktuelles Sortenspektrum. In 2007 wurden mehrheitlich Sorten aufgenommen, für die ökologisch vermehrtes Saatgut zur Verfügung stand. Außerdem mussten die Sorten vorab die Wertprüfung des Bundessortenamtes oder die zweijährige EU-Prüfung in Deutschland erfolgreich durchlaufen haben. Die Auswertung dieser Versuche liefert den Landwirten mehrjährige und zusammengefasste Informationen zum Leistungs- und Abreifeverhalten der Sorten. Dies gewinnt insbesondere vor dem Hintergrund einer EU-Richtlinie an Bedeutung, die den Einsatz von Ökosaatgut in ökologisch wirtschaftenden Betrieben verpflichtend vorschreibt. Nur sofern es die gewünschte Sorte nicht als Ökosaatgut gibt, ist es mit einer Ausnahmegenehmigung des entsprechenden Anbauverbandes möglich, ungebeiztes, konventionell erzeugtes Saatgut einzusetzen. Neben diesen Sortenversuchen gewinnen Praxiserhebungen an Bedeutung, da im Anbau vielfältigen Schwierigkeiten auftreten können. So berichten Dr. Edmund Leisen und Reinhard Miltner von der Landwirtschaftskammer NRW in einer Veröffentlichung des DMK beispielsweise von einem bis zu neunmaligen Einsatz von Striegel, Hacken und Häufler zur Bekämpfung des Unkrautaufwuchses. Die Landwirtschaftskammer hatte im Rahmen des Projektes „Leitbetriebe im ökologischen Landbau“ vier Jahre lang in rund 20 Arbeitskreisbetrieben Praxiserhebungen durchgeführt. Für die Sortenwahl werden hochertragreiche frühe Sorten, bei früher Saat auch mittelfrühe Sorten für den Anbau empfohlen. Diese versprechen auch in ungünstigeren Lagen früh die Siloreife und eine Boden schonende Ernte.

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