Pflanzenschutz

Maiswurzelbohrer: `Coordinated Action´ geplant

27.01.2005

Zur Bekämpfung des Westlichen Maiswurzelbohrers Diabrotica virgifera virgifera hat die Europäische Kommission eine so genannte Coordinated Action (CA) ausgeschrieben. Nach Angaben des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) verfolgt die Kommission mit dieser Maßnahme das Ziel, den aktuellen Wissensstand länderübergreifend zusammenzutragen und daraus einen Aktionsplan abzuleiten. Die Coordinated Action soll nach den Vorstellungen aller Beteiligten nach integrierten Bekämpfungsmethoden suchen und sich nicht allein auf fruchtfolgespezifische Maßnahmen beschränken. Deshalb werden neben Wissenschaftlern auch landwirtschaftliche Organisationen, Umweltexperten sowie die Chemische Industrie in die Arbeit einbezogen. Die wissenschaftliche Verantwortung für die CA soll bei Prof. Dr. Vidal von der Universität Göttingen liegen. Das französische Pflanzenbauinstitut Arvalis zeichnet verantwortlich für Beantragung und Verwaltung des Projektes. Das Deutsche Maiskomitee hat sich an den Vorbereitungen zur Projektkonzeption aktiv beteiligt und wird in verschiedenen Arbeitsgruppen mitarbeiten, sofern die Aktion von der Kommission genehmigt wird. Das DMK beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Westlichen Maiswurzelbohrer. 2003 zeichnete das DMK beispielsweise einen jungen Wissenschaftler mit dem DMK-Förderpreis aus, der in seiner Doktorarbeit Hinweise für eine integrierte Bekämpfung des Schädlings lieferte. Außerdem beteiligte sich das DMK an der Koordination eines Forschungsprojektes des Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft, das im Dezember 2004 genehmigt wurde und mit dessen Hilfe in bestehendem Zuchtmaterial nach Resistenzen gegen den Schädling gesucht werden soll. Der Westliche Maiswurzelbohrer gehört zu den weltweit bedeutendsten Pflanzenschädlingen. In den USA verursacht er nach Schätzungen jährlich rund 1 Mrd. US-Dollar an Schäden und Kosten durch Pflanzenschutzmittelaufwendungen Er wurde zu Beginn der 90er Jahre aus den USA nach Europa eingeschleppt. Seitdem breitet er sich vom ehemaligen Jugoslawien immer weiter nach Westen aus. Neben der natürlichen Ausbreitung durch das Flugvermögen des Käfers wird er auch über Verkehrsmittel, insbesondere Flugzeuge, verschleppt. Das erklärt sein punktuelles Auftreten beispielsweise in den Niederlanden, Frankreich, Belgien oder Großbritannien. In Deutschland wurde der Schädling bisher noch nicht gefunden. Bei einer Verbreitung in Deutschland wären nach Expertenmeinung rund 20 Prozent des Maisanbaus akut gefährdet. Es wird mit jährlichen Schäden von etwa 25 Mio. € gerechnet. Der Schädling unterliegt in Europa strengen Quarantänemaßnahmen, die auf seine Ausrottung hinzielen. Als wirksame Bekämpfungsmethoden sind die Behandlung mit Insektiziden, der Anbau gentechnisch veränderten Maises und die Veränderung der Fruchtfolge bekannt.