Fütterung/Tierernährung

Maissilageanteil auf Milchleistung abstimmen

19.12.2002

Rendsburg (DMK) - Die Grenzen des erfolgreichen Einsatzes von Maisprodukten in der Milcherzeugung liegen in der Physiologie der Kuh und in den Futterkosten. Hierbei seien die Anforderungen an die Strukturwirkungen der Ration und insbesondere die Kosten für die erforderliche Eiweißergänzung bei Maisprodukten zu beachten. Das stellte Dr. Spiekers in seinem Fachvortrag auf einer Tagung des Deutschen Maiskomitees (DMK) fest. Da für die Einsatzmöglichkeiten die Futterqualität entscheidend ist und die aerobe Stabilität der Silage zunehmend zu Problemen bei der Futteraufnahme führt, empfiehlt Spiekers Lohnunternehmern, Maiszüchtern und Landwirten einen “Qualitätspakt” ins Leben zu rufen, um die Möglichkeiten zur Erhaltung der Futterqualität bis zum Maul nutzen zu können. Ergänzend sei der Einsatz von Harnstoff und DLG-anerkannten Siliermitteln mit Wirkungssicherheit und Kosten abzuwägen. Abhängig von der Betriebsorganisation lasse sich die Futterqualität auch mit der Schnitthöhe regeln und auf die Milchleistung der Herde abstimmen. Mit einer höheren Stoppellänge lasse sich z.B. bei leistungsstarken Herden die Energiedichte in der Maissilage anheben und der Anteil von Silomais in der Ration erhöhen. Empfehlenswert sind nach Spiekers für Trockensteher ein Silomaisanteil von 20-40 % an der Grobfutter-TM als Obergrenze, für Vorbereitungsfütterung und altmelke Kühe 40-60 % mit bis zu 30 g beständiger Stärke je kg Trockenmasse und bei frischmelken 60-80 % mit bis zu 60 g beständiger Stärke je kg Trockenmasse. Für die erforderliche Strukturversorgung bei hohen Anteilen Maissilage und Eiweiß-, Mineral- und Wirkstoffergänzung habe sich Rapsextraktionsschrot mit bis zu 15 % in der Gesamtration bewährt, so Spiekers. Mit Erfolg ließen sich auch LKS und CCM, mit Beachtung der Begrenzung in der beständigen Stärke und 3 bis 6 kg je Kuh und Tag einsetzen. Zu einem sachgerechten Einsatz von Maisprodukten gehören nach Spiekers auch eine gezielte Rationskontrolle unter Beachtung von Kotkonsistenz, Maiskörnern im Kot und Körperkondition der Tiere.

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