Trotz örtlich heftiger Niederschläge in den letzten Juni-Tagen ist Mais gegenwärtig in vielen Anbauregionen Deutschlands neben Zuckerrüben die einzige Feldfrucht, die den landwirtschaftlichen Erzeugern Freude macht. Der größte Teil der Maisflächen hat die Trockenphase im Frühjahr erstaunlich gut überstanden und die Erholungsphase seit Beginn der Niederschläge haben die von Trockenheit gezeichneten Bestände meist recht zügig zum Aufbau von Pflanzenmasse genutzt. Ein Großteil der Tierhalter setzt für die Futterversorgung der Tiere in den kommenden Monaten verstärkt auf Mais, nachdem das Grünland bisher als Folge der Trockenheit fast durchweg enttäuscht hat und Zwischenfrüchte das Defizit ebenfalls nicht ausgleichen konnten. Dies berichtet das Deutsche Maiskomitee (DMK) als Ergebnis einer Rundfrage in den wichtigen Anbauregionen. Damit entspannt sich auch die Situation der Biogas-Betriebe, die jetzt wieder ausreichend Mais für ihre Biogas-Anlagen erwarten dürfen.
Dennoch fehlt dem Mais immer noch Wasser, dessen Menge beispielsweise für Nordrhein-Westfalen auf mindestens rund 100 mm geschätzt wird. In Brandenburg, wo Blattrollen noch oder wieder zu sehen ist, liegt der Bedarf örtlich sogar noch höher. Ähnliches gilt auch für andere Teile im Bundesgebiet. Soweit Frostschäden entstanden waren, sind sie inzwischen spurlos ausgewachsen. Bei der Bestandsbeurteilung ist ein deutliches Süd-Nord-Gefälle zu registrieren. Während im Süden häufig von einer Normalsituation die Rede ist, oder der Wachstumsstand sogar - wie in Teilen Bayerns - mit sehr gut bezeichnet wird, werden die positiven Einschätzungen seltener, je weiter man nach Norden kommt. Die Bestandsunterschiede resultieren allerdings auch aus unterschiedlichen Aussaatzeitpunkten. Während die ersten Maisbestände schon sehr früh gelegt wurden, beendeten manche Erzeuger ihre Maisaussaat erst in den letzten Juni-Tagen. Positiv wird vermerkt, dass mit Ausnahme von Brandenburg, wo verstärkte Verunkrautung mit Hirse und zweikeimblättrigen Unkräutern zu beobachten ist, bisher kein außergewöhnlicher Unkrautdruck oder Schädlingsbefall zu spüren ist.
Download