Aussaat/Anbau/Ernte

Maisaussaat: Jedes Saatkorn richtig betten

28.02.2006

Ein erfolgreiches Maisjahr beginnt für die Landwirte mit der Bodenbearbeitung. In Zusammenhang mit der Sortenwahl, der Aussaat und der Bestandesführung liefert die Bodenbearbeitung die Grundlage für den Erfolg. Der Trend, so stellte Ludwig Volk von der Fachhochschule Südwestfalen in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) fest, ginge zu einer früheren Aussaat hin, da es in den vergangenen Jahren häufig schon im März und April recht warm war. In diesem Jahr müssen sich die Landwirte allerdings noch in Geduld üben. Die Böden sind landauf und landab viel zu nass, um ohne Schäden für die Bodenstruktur bearbeitet werden zu können. Die Bodenbearbeitung verfolgt das Ziel, ein verdichtungsfreies Saatbett mit guter Erwärmung, Wasserführung und Durchlüftung zu schaffen. Daher sollten die Böden erst nach ausreichender Abtrocknung befahren werden, um Verdichtungen zu vermeiden. Die Bearbeitungstiefe sollte in etwa der späteren Ablagetiefe der Maiskörner entsprechen. Das wären bei leichten Böden etwa sechs Zentimeter und bei schweren Böden lediglich vier Zentimeter. Der Boden sollte mit geeigneten Geräten gelockert und gekrümelt werden. Allerdings darf das Saatbett nicht zu feinkrümelig sein, um der Gefahr der Verschlämmung aus dem Weg zu gehen. Eine tiefere Bodenbearbeitung mit dem Pflug ist beispielweise zur Aufarbeitung von Verdichtungen sinnvoll. Pflügen fördert zwar die Erwärmung des Bodens, führt aber gleichzeitig auch dazu, dass die anschließende Befahrbarkeit vermindert wird. Außerdem ist eine Bearbeitung mit dem Pflug und anschließender Rückverfestigung des Bodens aufgrund der Energiekosten teurer als eine Mulch- oder Direktsaat. Sie ist vor allem an erosionsgefährdeten Standorten ratsam. "Der genaue Saattermin ist immer mit einer Nutzenabwägung verbunden", meinte Volk. Für einen frühen Saattermin spreche die höhere Ertragserwartung. Jedoch könne die Nachtfrostgefahr im April und Mai nicht mit Bestimmtheit abgeschätzt werden. Der Mais verlangt eine Keimtemperatur von 8 bis 10° C im Boden. Bei niedrigeren Bodentemperaturen verzögert sich die Auflaufzeit. Die Saatkörner sollten bei einer Fahrgeschwindigkeit bis maximal sechs Stundenkilometern in eine V-förmige Furche gelegt werden, damit der kapillare Wasseraufstieg zum Quellen der Körner gesichert sei, erklärt Volk. Die Aussaatmenge liegt in Abhängigkeit von den Standortbedingungen und der Sortenwahl um bis zu zehn Prozent über der Ziel-Bestandesdichte. Je frühreifer die Sorte ist, desto größer sollte die Aussaatmenge sein. Der Feldaufgang werde mit einstellbaren Zustreichern und in der Verdichtungswirkung auf den Bodenwiderstand einstellbaren Druckrollen verbessert. Außerdem müsse eine ausreichende Bedeckung des Saatkorns schon allein im Hinblick auf Schadvögel sichergestellt werden.