Ökologie/Umwelt

Mais im Ökobetrieb

02.04.2002

Bonn (DMK) – Maisanbau in Ökobetrieben stellt hohe Anforderungen an das pflanzenbauliche Wissen und Können der Landwirte. Dabei muss insbesondere der Zeitplan der Aussaat an die Schlagkraft der Pflegebearbeitungsgänge angepasst werden. Dies sind Erfahrungen, über die Rene Döbelt aus Nemt bei Leipzig auf einer DMK-Tagung zum Futterwert von Maissilage berichtet hat. Aufgrund des hohen Einsatzes von Hand- und Maschinenarbeit entstehen relativ hohe Erzeugungskosten. Der Futterwert ökologisch erzeugten Silomaises ist mit dem von konventionell erzeugtem Mais vergleichbar, obwohl größere Ertragsschwankungen und ein deutlich geringerer Stärkegehalt hingenommen werden müssen. Nach Döbelt sind die Ursachen hierfür in der Verkürzung der Vegetationszeit, der geringeren Nährstoffversorgung und der Pflanzenverluste durch Bearbeitungsgänge zu sehen. Das DMK empfiehlt, Sorten der frühen bis mittleren Reifegruppe nicht vor Anfang Mai zu säen, um in einem warmen Boden ein schnelles Auflaufen des Maises zu erreichen. Eine doppelte Saatbettbereitung im Abstand von zwei Wochen vor der Aussaat und zur Aussaat aktiviert und beseitigt keimende Unkräuter. Mittels einer intensiven Bearbeitung von 5-10 Arbeitsgängen mit Striegel und verschiedenen Hacken kann das Wachstum von Beikräutern in einem sehr frühen Stadium unterdrückt werden. Zudem wird dadurch die biologische Aktivität des Bodens mit der daraus resultierenden Umsetzung organisch gebundener Stickstoffquellen gefördert. Dies ist insofern von Bedeutung, da Mais ausgezeichnet Bodenstickstoff aus organischem Dünger oder nach dem Anbau von Leguminosen verwertet. Nach Einschätzung des DMK besteht in der Rinderhaltung in Ökobetrieben häufig ein Mangel an energiereichen Futtermitteln. Die Versorgung mit Protein ist dagegen durch den Anbau von Leguminosen in der Regel gedeckt. Zum Schließen der Versorgungslücke an Energie ist Mais aufgrund seiner hohen Energiedichte sehr geeignet.

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