Ökonomie/Markt

Körnermais im Futtersektor gefragt

24.02.2005

Die deutschen Maiserzeuger bewältigen derzeit eines ihrer schwierigsten Wirtschaftsjahre. Bereits im Sommer katapultierten die EU-weit hohe Getreideernte und der Wegfall der Roggenintervention die Futtergetreidepreise in den Keller. Zudem nahm ab November mit den Problemen um die Getreideintervention in Ungarn der Angebots- und Preisdruck weiter zu. Selbst im Februar 2005 lagen die Mais-Erzeugerpreise im Schnitt um 38 % unter dem Vorjahresniveau, berichtete Rainer Stratmann von den Zentralen Markt- und Preisberichtsstelle ZMP gegenüber dem Deutschen Maiskomitee e.V. (DMK). Damit unterschritten sie sogar den Stand des vergleichbaren Wirtschaftsjahres 2002/03 um 11,5 %. In der gegenwärtigen Situation mache sich aus Erzeugersicht in Deutschland auch nachteilig bemerkbar, dass der einzige marktferne Interventionsort, nämlich Regensburg, die Preisfindung erschwere. Von dieser eher negativ erscheinenden Marktlage hebt sich jedoch eine beachtenswert günstige Nachfrageentwicklung deutlich ab. Mais ist europaweit wegen seiner hohen Vorzüglichkeit ein gefragter Futterrohstoff. Während noch im Juli/September – also vor der Ernte 2004 – die Verarbeitungsmengen der deutschen Mischfutterhersteller unter dem Vorjahresstand lagen, wurde im Oktober/November der Einsatz dort bereits um 18 % gesteigert. „An dieser Entwicklung scheint sich auch in den Folgemonaten wenig geändert zu haben und sie ist auf andere Mais-Erzeugerländer in der EU übertragbar“, erklärte Stratmann. Die im Juli/November um 41,5 % gesteigerten Maisexporte – vor allem nach EU-Empfangsländern – würden darauf hinweisen. Der leicht rückläufige Mischfutterausstoß unterstreiche das Maß an Wirtschaftlichkeit des Maiseinsatzes im Futter zusätzlich. Etwas bessere Produktionszahlen der für den Maiseinsatz besonders geeigneten Sektoren Schweine- (+0,8 %) und Geflügelfutter (+1,8 %) änderten an dieser Gesamteinschätzung wenig.