Ökonomie/Markt

Körnermais: "Kostenführerschaft muss das Ziel sein"

21.12.2005

Der Körnermais kann weiterhin auch unter den veränderten agrarpolitischen Rahmenbedingungen an geeigneten Standorten eine Alternative sein. Zu diesem Fazit kommt Jürgen Heinrich von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg bei der Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit von Körnermais unter veränderten agrarpolitischen Rahmenbedingungen. Heinrich erläuterte während der öffentlichen Vortragsveranstaltung im Rahmen der Jahrestagung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) in Magdeburg, dass sich die Landwirte nach der Umsetzung der Agrarreform darauf einstellen müssten, dass es zukünftig aus Brüssel eine an Umwelt- und Verhaltensauflagen gekoppelte produktionsunabhängige Einkommensstützung gibt und sich daraus ein harter Wettbewerb entwickeln würde. Somit müssten alle Betriebszweige und Kulturarten auf den wirtschaftlichen Prüfstand. Körnermaisanbauer haben wie alle Ackerbauern das Problem, dass sie bei der Planung ihres Anbaus nicht wissen, welche Erträge sie erzielen und wie sich Preis und Nachfrage bis zum Zeitpunkt der Ernte entwickeln. "Die prämienfreie Wirtschaftlichkeit ist daher entscheidend für den innerbetrieblichen Wettbewerb der Betriebszweige", sagte Heinrich. In Zukunft komme es nicht so sehr auf den höchsten Ertrag, sondern auf die Spanne zwischen Erlös und Kosten an. Daher müssten die Landwirte die Kosten für die Produktion unterschiedlicher Kulturarten an ihrem Standort vergleichen. Nach der Beurteilung aller Kostenfaktoren wie den Direktkosten, zu denen beispielsweise Saatgut, Düngemittel oder Aufbereitung und Trocknung gehören, und den Arbeitserledigungskosten, wie zum Beispiel Unterhaltung von Maschinen, Abschreibung oder Kosten für Kraftstoffe, müssten sie sich für standortspezifische Vorzugsprodukte entscheiden. "Immer häufiger sollte bei einzelnen Arbeiten über `Selbermachen oder Zukaufen´ nachgedacht werden. Das Ziel muss die Kostenführerschaft sein", sagte Heinrich.