Das Bundessortenamt in Hannover hat kürzlich erstmals Sortenzulassungen für drei gentechnisch veränderte Bt-Maissorten der Linie MON 810 erteilt. Diese Sorten, die die zweijährigen amtlichen Wert- und Registerprüfungen erfolgreich durchlaufen haben, zeichnen sich durch eine aus dem Bodenbakterium Bacillus thuringiensis (Bt) übertragene Schädlingsresistenz gegen den Maiszünsler aus. Damit ist Deutschland nach Frankreich und Spanien der dritte EU-Mitgliedstaat, der maiszünslerresistente Sorten für den Anbau zulässt. Landwirte, die diese Sorten anbauen möchten, müssen ihre Flächen spätestens drei Monate vor der geplanten Aussaat in das Standortregister beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) eintragen lassen. In der Europäischen Union wurde 2005 auf rund 50.000 Hektar gentechnisch veränderter Mais angebaut. Die Fläche teilt sich auf fünf Länder auf: In Spanien wurde 1998 erstmals gentechnisch veränderter Mais angebaut. Bis 2004 sind die Flächen auf 60.000 Hektar gestiegen. Durch die starke Trockenheit im Frühjahr ging der Maisanbau insgesamt zurück, so dass 2005 nur noch auf 48.000 Hektar gentechnisch veränderter Mais geerntet wurde. In Frankreich sind 2005 offiziell 500 Hektar als Anbaufläche registriert. Schätzungen zu Folge sollen jedoch auf 1000 Hektar gentechnisch veränderter Mais angebaut worden sein. 2004 waren es lediglich 17,5 Hektar. In Portugal wurde ebenso 2005 erstmals gentechnisch veränderter Mais angebaut. Die Fläche belief sich auf 780 Hektar. Auch Tschechien begann 2005 auf 300 Hektar mit dem Anbau von gv-Mais. Für das nächste Jahr wird mit einer deutlichen Ausweitung gerechnet. In Deutschland lief ein Praxis- und Erprobungsanbau mit 300 Hektar (2004) bzw. 250 Hektar (2005). In den USA wurde 2005 erstmals mehr gentechnisch veränderter Mais angebaut als konventioneller. Bei Soja und Baumwolle wurden fast nur noch gentechnisch veränderte Sorten ausgesät. Weltweit wird für 2005 erwartet, dass der GVO-Anbau die 100 Mio. Hektar-Marke erreicht hat.