Ökonomie/Markt

Der Markt für Schweinefleisch im Wandel - Discounter legen zu

29.11.2005

Weltweit wird Schweinefleisch immer beliebter. In China, Japan oder Mexiko wird in den kommenden Jahren stetig mehr Schweinefleisch verzehrt werden. Der Markt ist in Bewegung und von diesem Kuchen wollen auch die Europäer ein gutes Stück abbekommen. "Die deutsche Schweineproduktion ist in Europa noch führend", unterstrich Dr. Heinz Schweer, Vorstandsvorsitzender der Premium-Fleisch AG, Zeven, im Rahmen der Jahrestagung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK) in Magdeburg. Das verdanken die Schweinehalter besseren Vermarktungserlösen. Allerdings sind die Produktionskosten im Vergleich zu den Niederlanden, Frankreich oder Dänemark in Deutschland zu hoch. Außerdem ziehen unsere Nachbarn zwischen 22 und 23 Schweine je Muttersau auf, während es in Deutschland nicht einmal 19,5 Schweine sind. Der Fleischverzehr liegt in Deutschland seit vielen Jahren bei rund 5 Mio. t. Die Deutschen kaufen jedoch immer seltener beim lokalen Metzger, sondern mehr und mehr beim Discounter ein. Die Discounter haben ihren Absatz im ersten Halbjahr 2005 im Vergleich zu 2004 um 31,6 Prozent vergrößern können. Schon im kommenden Jahr soll das Verhältnis zwischen Bedienware und Selbstbedienungsware ausgeglichen sein. Im Bereich der Schlachtung, Zerlegung und Weiterverarbeitung wird aufgrund des hohen Preisdrucks aus dem Lebensmittelhandel eine weitere Konzentration erwartet. Gleichzeitig gewinnt die gesellschaftliche Forderung nach Sicherheit und Nachvollziehbarkeit immer mehr an Bedeutung. Schweer geht davon aus, dass dies über den Erfolg oder Misserfolg der Unternehmen im Markt entscheiden wird. Seiner Meinung nach bieten Qualitätssicherungssysteme wie QS beste Voraussetzungen, um die Verbraucherwünsche nach Nahrungsmittelsicherheit zu erfüllen. Der Markt wird sich auf dieser Grundlage verändern. QS ist dabei die Basis für Sicherheit, Transparenz und Herkunft. Darüber hinaus werden differenzierte Qualitäten für unterschiedliche Zielgruppen und Einkaufsanlässe produziert werden. Das Markengeschäft soll als Kern der Orientierung und vertrauensbildenden Maßnahmen zum Verbraucher hin dienen. Der wachsende Wettbewerb zwischen Discountern und traditionellem Lebensmitteleinzelhandel erfordert neue Konzepte. Schweer sieht sie in langfristigen Partnerschaften zwischen Handel, Fleischwirtschaft und Zulieferern, um hochwertige, standardisierte Genussqualitäten produzieren und die Kosten deutlich senken zu können.