Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen

Das DMK wird 50

21.12.2005

Das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) wird am 18. Januar 2006 50 Jahre alt. 50 Jahre DMK sind auch 50 Jahre bewegte Maisgeschichte in Deutschland. Die Gründungsväter hätten es am 18. Januar 1956 bei der Gründungsversammlung im Wiesbadener Kurhaus wohl kaum für möglich gehalten, dass der Mais in Deutschland eine solch beeindruckende Entwicklung vollziehen würde. Die Maisfläche in Deutschland betrug damals gerade einmal 53.000 ha. Bis heute hat sich die Fläche mehr als verdreißigfacht und liegt seit einigen Jahren zwischen 1,6 und 1,7 Mio. ha. Der Mais gehört heute zu den wichtigsten Kulturarten in Deutschland und hat in den vergangenen Jahrzehnten insbesondere in der Fütterung und Futtermittelproduktion zu revolutionären Veränderungen geführt. Das Deutsche Maiskomitee begann 1956 nicht im "luftleeren Raum." Das DMK konnte auf die Vorarbeit der "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Hybridmais" aufbauen. Sie wurde 1950 auf Anregung von Dr. von Wiese von der Bürklin-Wolfschen Gutsverwaltung in Wachenheim/Pfalz ins Leben gerufen, um die Hybridmaiszüchtung standortspezifisch zu verbessern. Der Saatmais war bis dahin aus den USA importiert worden, eignete sich aber nicht für deutsche Standorte und deutsches Klima, weil er entweder zu spät abreifte oder aber viel Blattmasse und wenig Kolben bildete. Dennoch zeichnete sich bereits damals der Trend zur Veredelungswirtschaft und zur Rationalisierung in der Landwirtschaft ab. Die Anbaufläche für Mais wuchs und damit stiegen auch die Ansprüche an die Anbauberatung. Ministerialrat Griesbeck vom damaligen Bundeslandwirtschaftsministerium regte am 27. Oktober 1955 daher die Gründung eines nationalen Maiskomitees an, das die Förderung der Maiszüchtung sowie die Intensivierung der Anbauberatung, die Sortenberatung und die Importregulierung übernehmen sollte. Schon einen Monat später, am 24. November 1955, tagte im Frankfurter DLG-Haus ein entsprechender Gründungsausschuss. Unter der Leitung von Professor Werner Schulze wurden die Grundlinien des "Deutschen Maiskomitees" festgelegt. Zu den Aufgabengebieten sollten das Maisversuchswesen, die Züchtung, die Saatguterzeugung und -versorgung, die Futtermaiserzeugung und -verwertung in der Veredelung sowie die Arbeitswirtschaft und Technik bei Saat und Ernte gehören. Am 6. Dezember 1955 entwickelten Professor Rudorf (Köln-Vogelsang), Dr. K. Schmidt (Köln), Dr. Wick (Bonn) und Professor Schulze (Frankfurt) eine Satzung. Sie war schließlich die Grundlage für die konstituierende Versammlung des Deutschen Maiskomitees am 18. Januar 1956 in Wiesbaden. Zu den wichtigsten Aufgaben der ersten Jahre zählte die Ausrichtung des Importsortimentes nach landeskulturellen Gesichtspunkten sowie die nachvollziehbare und exakte Kennzeichnung der Sorten inklusive einer Beschreibung der Reifegruppen. Diese Aufgabe hat bis heute nicht an Aktualität und Bedeutung verloren. Unterdessen stieg die Anbaufläche stetig an. Bis 1972 gab es jährlich Zuwächse zwischen 50.000 und 60.000 ha, was eine Intensivierung der DMK-Arbeit zwingend erforderlich machte. Das Bundeslandwirtschaftsministerium und die DLG, die die Arbeit des DMK bis dahin unterstützt hatten, sahen sich angesichts dieser Entwicklung nicht mehr in der Lage, dies im bisherigen Umfang fortzusetzen. Das DMK wurde selbstständig und beschloss dies mit einer neuen Satzung am 26. September 1972 auf einer Mitgliederversammlung in Nienburg. Für das DMK begann ein weiteres, wiederum sehr bewegendes Zeitalter mit hohen Wachstumsraten in der Anbaufläche, alternativen Verwertungsmöglichkeiten oder Veränderungen auf den nationalen und internationalen Märkten. Um diesem eine Plattform zu bieten, wurde unter anderem die Zeitschrift "mais" gegründet. Die Kernpunkte der damals beschlossenen Organisationsstruktur wie etwa eine selbstständige Geschäftsführung mit einem hauptamtlichen Geschäftsführer, die Schaffung von Fachausschüssen oder die Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter haben auch heute noch Bestand. Das Deutsche Maiskomitee feiert sein 50-jähriges Bestehen im Rahmen seiner Jahrestagung vom 6.-8. September 2006 in Freising. Die Jubiläumsveranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des bayerischen Staatsministeriums. 50 Jahre DMK und Maisgeschichte in Deutschland werden in den verschiedenen Veranstaltungen im Mittelpunkt stehen.