Öffentlichkeitsarbeit/Veranstaltungen

DMK-Pflanzenschutztagung online

28.07.2021

Am 14. Juli fand die diesjährige DMK-Pflanzenschutztagung als online-Veranstaltung statt. Ursprünglich war vorgesehen, die im vergangenen Jahr in Güstrow geplante und pandemiebedingt ausgefallene Veranstaltung dort als Präsenzveranstaltung nachzuholen. Bei seiner Begrüßung dankte Prof. Dr. Peter Zwerger, Vorsitzender der AG Pflanzenschutz des DMK, den über 80 Teilnehmern für ihr Interesse und die Bereitschaft, dem Thema auch in diesem online-Format Beachtung zu schenken.

Inhaltlich teilte sich die Veranstaltung in zwei Blöcke auf: So referierte Jan-Helge Behr vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau in Großbeeren zu Beginn des ersten Vortragsblocks über seine Untersuchungen zum „Einfluss von nützlichen Mikroorganismen auf die Pflanzengesundheit von Mais und Abhängigkeit von landwirtschaftlichen Anbaumaßnahmen.“ Großes Interesse und rege Nachfragen erfuhr auch der zweite Vortrag von Dr. Olaf Zimmermann vom LTZ Augustenberg zu invasiven Schädlingen im Mais und der möglichen Bekämpfung mit Nützlingen. Die Auswirkungen des Klimawandels mit steigenden Temperaturen und jahreszeitlichen Verschiebungen lassen nicht wenige, in eher südlichen Gefilden beheimatete Arten zuwandern. Deren Bekämpfung wird in den kommenden Jahren breite Forschungsarbeiten einfordern. Ebenso interessiert verfolgten die Teilnehmer den Vortrag von Adolf Wallner von der österreichischen Lithos Crop Protect GmbH zur Bekämpfung des Westlichen Maiswurzelbohrers mit dem Sexualduftstoff „pherolit-d“.

Im zweiten Block befassten sich die Referate mit Fragen der Unkrautregulierung. So wurde die Wirkung des Einhackens von spät in den Mais gefahrener Gülle auf die Unkrautpopulationen vorgestellt sowie wie die Arbeit einer Forschungsgruppe am sechsjährigen europaweiten Monitoring „Herbizidresistente Hirsen und Unkräuter im Mais“. Auch neue Wege und Wirkstoffformulierungen zur Unkrautregulierung im Mais wurden besprochen, ebenso Ergebnisse und Schussfolgerungen aus mehrjährigen Versuchen zur Kombination von mechanischer und chemischer Unkrautregulierung. 

Aus aktuellem Anlass wurde nach der Tagungsveranstaltung ein weiterer Tagesordnungspunkt eingefügt, der sich mit den teils massiven Schäden durch Drahtwurmbefall und Vogelfraß nach der Maisaussaat beschäftigte. Vertreter der Landespflanzenschutzdienste hatten einen Austausch angeregt und berichteten aus ihren Regionen über das Ausmaß der Schäden. So wurde aus Hessen über Drahtwurmschäden berichtet, wie sie seit 30 Jahren nicht aufgetreten waren. Auch aus anderen Bundesländern wurden starker Befall und daraus folgend viele Nachsaaten gemeldet. Das kalte Frühjahr und die daraus resultierende langsame Jugendentwicklung wurden mehrfach als eine mögliche Ursache genannt. Nach Aussage von Dr. Roger Waldmann, BVL, ist mit der baldigen Zulassung eines Produktes gegen Drahtwurm nicht zu rechnen, auch Notfallzulassungen wird es nach seiner Kenntnis vorerst nicht geben. Auch in Sachen Vogelfraß meldeten die Berater starke Schäden.

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