Das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) zeichnete in diesem Jahr gleich sechs Nachwuchswissenschaftler mit dem DMK-Förderpreis 2012 aus. Im Rahmen der Jahrestagung des DMK in Hannover wurden Dr. Caroline Marcon (Rhein. Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn), Christoph Grieder (Universität Hohenheim) sowie Mario Schumann (Universität Göttingen) für ihre Dissertationen geehrt. Arne Poyda (Christian-Albrechts-Universität Kiel), Sebastian Kieckhäven (Universität Rostock) und Tanja Osthushenrich (Universität Gießen) erhielten den Förderpreis für ihre Bachelor- und Masterarbeiten. Das DMK zeichnet seit 1999 jährlich Hochschulabsolventen oder Nachwuchswissenschaftler aus, deren Arbeiten rund um den Mais einen erkennbaren Beitrag zum wissenschaftlich-technischen Fortschritt leisten.
Dr. Caroline Marcon (Uni Bonn) untersuchte in ihrer Arbeit „Heterosis-assoziierte Transkriptom- und Proteom Komplexität in Embryonen und Keimlingswurzeln von Mais (Zea mays L.) Hybriden“ verschiedene Aspekte der Heterosis in der jungen Maispflanze, die einen Beitrag zur molekularen Aufklärung des Heterosis-Effekts leisten und von wirtschaftlichem Nutzen sein können. In insgesamt drei Arbeitsschritten wird der Nachweis erbracht, dass Heterosis bereits in frühen Wachstumsstadien ausgeprägt ist. Die Arbeit sei in ihrer Gesamtheit sehr gut strukturiert und von hohem wissenschaftlichem Wert, hieß es in der Laudatio.
Dr. Christoph Grieder (Uni Hohenheim) gelingt in seiner Arbeit „Design of breeding strategies for energy maize in Central Europe“ ein substantieller Beitrag zum Verständnis der Qualitätseinflüsse bei der Biogaserzeugung sowie zur Züchtung von Biogasmais. Hierzu wurden an einem breiten Genmaterial quantitativ-genetisch relevante Parameter geschätzt. Die Arbeit sei sehr logisch aus vier, in referierten internationalen Fachzeitschriften veröffentlichten Manuskripten aufgebaut und in klarem, flüssigem Englisch verfasst.
Mario Schumann (Uni Göttingen) liefert in seiner Arbeit „Development of an Attract & Kill strategy for the control of western corn rootworm larvae“ einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung von umweltverträglichen Bekämpfungsverfahren von Diabrotica-Larven in Mais. Das mit eigens entwickelten Testmethoden überprüfte Verfahren dürfte sich auch auf andere wichtige Schädlinge an Mais übertragen lassen. Die Arbeit habe einen hohen wissenschaftlichen Standard, sei umfassend angelegt und innovativ. Die gewonnenen Erkenntnisse seien sehr praxisrelevant für den Maisanbau.
Arne Poyda (Uni Kiel) beschäftigte sich in seiner Masterarbeit mit „Kohlenstoff- und Treibhausgasbilanzen futterbaulich genutzter Niedermoorböden in Schleswig-Holstein.“ Die Arbeit sei wegen der hohen betriebswirtschaftlichen und gesellschaftspolitischen Relevanz in Hinblick auf eine klimaschonende Landbewirtschaftung von Moorböden äußerst wertvoll und richtungweisend. Dabei seien sowohl die umfassende Literaturliste, die kritische Auseinandersetzung und Wertung mit ähnlichen wissenschaftlichen Studien, aber auch der Systemvergleich zwischen Maisanbau und Grünlandnutzungsformen zielführend.
Sebastian Kieckhäven (Uni Rostock) fasste seine Masterarbeit zum Thema „Molekularbiologische Untersuchungen zum Vorkommen von Hefen in Mais- und Grassilagen aus Milchviehbetrieben in Mecklenburg-Vorpommern“ ab. Die Arbeit sei aufgrund der systematischen und methodischen Vorgehensweise zum Nachweis unterschiedlicher Hefegattungen in Praxissilagen herausragend. Sie sei in ihrer Gründlichkeit und der Qualität der Vorgehensweise vorbildlich. Die Arbeit leiste einen wichtigen Beitrag zur qualitativen Bewertung der mikrobiellen Beschaffenheit von Gärfutter.
Tanja Osthushenrich (Uni Gießen) schrieb ihre Bachelorarbeit zum „Einfluss von Salzstress in der ersten Phase auf die Invertaseaktivität in den reproduktiven weiblichen Organen von zwei Maisgenotypen während der Blüte und der frühen Kornfüllungsphase.“ Die Arbeit liefere einen wertvollen, wissenschaftlich fundierten Beitrag zur Bewältigung der Wasserknappheit und der Salzresistenz am Beispiel zweier Mais-Genotypen. Das physiologische Verständnis der unter Salzstress stehenden Maishybriden sei in Hinblick auf Wachstumsprozesse und Ertragsbildung in der experimentellen Arbeit grundlegend und anspruchsvoll vertieft worden.
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