Forschung

Biologisches Frühwarnsystem im Maisfeld

28.05.2004

Maispflanzen haben eine eingebaute Alarmanlage, um ihre Nachbarn vor Fraßschädlingen zu warnen. Das haben amerikanische Wissenschaftler der Pennsylvania State University herausgefunden, berichtet das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK). Die Maispflanzen bilden nach Fraßschäden durch Schadinsekten vermehrt das Pflanzenhormon Jasmonsäure. Sie produzieren aufgrund dieses biochemischen Signals auf ihren Blättern einen Lockstoff, der die natürlichen Feinde der Schadinsekten anlockt. Auf diese Weise schützen sich die Pflanzen selbst vor Fraßschäden. Gleichzeitig warnen sie mittels flüchtiger Substanzen ihre Nachbarpflanzen vor den Schadinsekten. Diese vorgewarnten Pflanzen steigen nun ebenfalls umgehend in die Produktion von Jasmonsäure an. Um diesen Vorgang, der bei vielen Pflanzen, insbesondere bei Bäumen und Sträuchern bekannt ist, beim Mais nachzuweisen, hat das Forscherteam um James H. Tumlinson zahlreiche Versuche angestellt. Im Ergebnis reagierte der gewarnte Mais schneller als die Pflanzen von ungewarnten Kontrollgruppen. Er produzierte doppelt so viel Jasmonsäure und bis zu sechs Mal mehr Lockstoffe als die Vergleichspflanzen. Allerdings stellten die Wissenschaftler fest, dass die Maispflanzen ihre Produktion von Jasmonsäure und Lockstoffen schnell wieder einstellten, wenn der Angriff der Schadinsekten ausblieb.