Ökologie/Umwelt

Vermehrung der Wildschweine nicht dem Mais anlasten

30.08.2006

In einer Presseinformation vom 07. August 06 beklagt der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) den Zusammenhang zwischen dem Anstieg der Maisanbaufläche und der steigenden Wildschweinpopulation. Der Maisanbau habe sich in den vergangenen 50 Jahren verdreißigfacht. Der Anstieg der Wildschweinbestände um 300 % seit den 70er Jahren spiegele diese Entwicklung wider. Der DJV befürchtet eine Verschärfung dieser Situation durch die Auswirkungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, das zu einem Anstieg der Anbaufläche von Mais als Rohstoff für Biogasanlagen bis 2010 auf 2,5 Mio. ha führen soll. Das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) macht darauf aufmerksam, dass der rasante Anstieg der Maisanbaufläche in Deutschland zwischen 1960 und 1990 stattgefunden habe. Seit über 15 Jahren liegt die Anbaufläche relativ stabil zwischen rund 1,5 und 1,7 Mio. ha (s. /fb_fakten/03_02_03.htm). Wenn in den zurückliegenden 15 Jahren eine Vermehrung der Wildschweinbestände stattgefunden hat, ist dies wohl eher auf die übrigen, vom DJV genannten Faktoren wie milde Winter, übermäßige Samenproduktion von Buche und Eiche, daneben wohl auch auf Änderungen in den Jagdzeiten und -gewohnheiten zurückzuführen als auf die Maisbestände. Auch die steigende Anzahl von Biogasanlagen in Deutschland hat bisher noch nicht zu einer dramatischen Erhöhung der Maisanbaufläche geführt. Stattdessen wird in großem Umfang der Körnermaisanbau durch den Anbau von Silomais ersetzt, was durch die frühere Räumung des Ackers der Jägerschaft entgegenkommen sollte. Das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) begrüßt in diesem Zusammenhang alle Maßnahmen und Vorschläge, die zu einer weiterhin konstruktiven Zusammenarbeit der Landwirte und der Jäger führen.