Ökonomie/Markt

Rindermast: Sinkende Bestände - höhere Produktionskosten

24.01.2007

„Die schlimmsten Zeiten dürften für die Rindfleischerzeuger vorbei sein“, mutmaßte Dr. Frank Greshake, Geschäftsführer der Erzeugergemeinschaft Rheinland w.V. Doch ohne eine gute Produktionstechnik werde auch bei einem stetig steigenden Erlösniveau wegen der steigenden Kälber- und Futterpreise in der Jungbullenmast nichts verdient, meinte Greshake in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees e.V. (DMK). Seit vielen Jahren ist der Rinderbestand in Deutschland rückläufig. Insgesamt ist dieser in Deutschland seit 1996 um rund 20 Prozent gesunken. 1996 wurden in Deutschland noch 15,76 Mio. Rinder gezählt. Von da an sanken die Zahlen stetig. 1999 waren es noch 14,66 Mio. Tiere, 2002 13,73 Mio. und 2006 nach vorläufigen Angaben erstmals unter 13 Mio. Tiere (12,6 Mio.). Im Vergleich dazu wurde der Schweinebestand in der langfristigen Betrachtung von 24,28 Mio. Tieren 1996 auf - vorläufigen Daten zufolge - 26,6 Mio. Tiere in 2006 ausgeweitet. Allerdings sanken die Zahlen vom Rekordwert von fast 27 Mio. Tieren in 2005 etwas. Im Schweinemarkt wird aber in der Tendenz weiterhin mit Wachstum gerechnet. Der Trend sinkender Rinderbestandszahlen wird sich auch im kommenden Jahr fortsetzen. Das lässt sich allein aus den sinkenden Jungtierbeständen ableiten. Experten gehen davon aus, dass die Zahlen erneut um bis zu drei Prozent sinken könnten. Das inländische Schlachtangebot wird somit sinken. Allerdings wird wieder mit deutlich mehr Einfuhren aus Südamerika gerechnet, sofern Brasilien das Problem der Maul- und Klauenseuche löst und Argentinien den selbst auferlegten Ausfuhrstopp beendet. Die Landwirte in Deutschland konnten 2006 im Durchschnitt etwa um 15 Ct/kg Schlachtgewicht gestiegene Preise verbuchen. Dieses Preisniveau wird sich Expertenmeinungen zufolge halten, sofern die Blauzungenkrankheit nicht erneut auftritt. Die Erzeuger müssen jedoch aufgrund der sinkenden Bestandszahlen mit steigenden Kälberpreisen und darüber hinaus mit steigenden Futterkosten rechnen. Die Verwertung von Mais- oder Grassilage zu Futterzwecken verliert im Vergleich zur Produktion zur Energieerzeugung mehr und mehr an Attraktivität. Bitte beachten Sie auch die Tabelle und Abbildung im pdf-Anhang!

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