Agrarpolitik

Harnstoff als preiswerte Alternative zu Proteinfutter

05.02.2002

Bonn (DMK) – Auf Grund der vergleichsweise hohen Preise für Proteinfutter und dem Einsatz von Maisprodukten und anderer eiweißarmer Futtermittel rückt Harnstoff als preiswerte Alternative wieder stärker in den Vordergrund. Der Einsatz kann über das Futter oder z. B. als Zusatz bei der Silierung von Mais erfolgen. Darauf weist Dr. Hubert Spiekers, Landwirtschaftskammer Rheinland, in einer Veröffentlichung des Deutschen Maiskomitees hin. Über die Zugabe von Harnstoff soll die Stickstoffversorgung der Mikroben im Pansen angehoben und die Lagerstabilität der Silage verbessert werden, da das aus dem Harnstoff freigesetzte Ammoniak die Aktivitäten der lactatabbauenden Hefen, die vielfach Nacherwärmungen verursachen, hemmt. Neben der Zugabe bei der Silierung oder im Ausgleichskraftfutter empfiehlt Spiekers eine gleichmäßige Verteilung und gleitende Futterumstellung. Zu hohe Mengen Harnstoff könnten Probleme bei der Futteraufnahme bedingen, auch brächten größere Mengen Harnstoff in einer einmaligen Dosis wenig, da der Harnstoff bei Überschuss im Pansen sehr schnell wieder ausgeschieden wird. Spiekers hält fest, dass Harnstoffgehalte in der Maissilage von 0,5 bis 1 % der Tro-ckenmasse vertretbar sind. Etwa 3 kg Harnstoff je Tonne Silomais sei für die Maissilierung zu empfehlen.

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