Aussaat/Anbau/Ernte

Hagelgeschädigte Maisbestände schnell ernten

29.07.2002

Bonn/Tulln (DMK) - Durch Hagel geschädigte Maiskolben weisen häufig einen weit höheren Verpilzungsgrad auf als gesunde Kolben. Die Verletzungsstellen an den Lieschen sind ideale Eintrittspforten für die Erreger der Kolbenfäule. Auch kommt es bei Hagelschädigungen häufig zur Quetschung der heranwachsenden Körner. Um das Ausmass der Verpilzung nach Hagelschlag möglichst gering zu halten, empfiehlt das Deutsche Maiskomitee (DMK) betroffene Bestände genau zu beobachten und so rasch wie möglich abzuernten. Zwar gibt es bei den verfügbaren Sorten eine beträchtliche Streuung im Resistenzgrad. Der genetische Aufbau der Kolbenfäuleresistenz lässt jedoch keine 100 % ige Resistenz zu. Darauf haben Wissenschaftler des IFA Tulln, Österreich, jetzt in einer Veröffentlichung des DMK hingewiesen. Wie die Wissenschaftler festgestellt haben, ist das tatsächliche Verpilzungsausmass bzw. die damit verbundene Gefahr der Kontamination mit Mykotoxinen immer das Resultat des Wechselspiels aus vier Faktoren: 1.) die genetisch in der jeweiligen Sorte verankerte Abwehrkraft 2.) die Aggressivität des Krankheitserregers 3.) die Abwehrkraft der Pflanze fördernden oder schwächenden Umwelteinflüsse wie Nährstoffversorgung, Qualität der Bodenbearbeitung, Bodenstruktur, Stressfaktoren wie reifemässige Standortangepasstheit 4.) der die Aggressivität des Erregers fördernden oder schwächenden Umweltgegebenheiten, vor allem Temperaturverhältnisse und relative Luftfeuchtigkeit.

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