Pflanzenschutz

Fusariumgefahr begegnen

28.06.2006

Fusarium stellt die Landwirte immer wieder vor Probleme. Ertragsausfälle, Qualitätsverluste, höhere Produktionskosten aufgrund des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und Schwierigkeiten in der Vermarktung belasten die Ackerbauern in starken Befallsjahren. Im Rahmen der DLG-Feldtage diskutierte das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) mit verschiedenen Experten Ansätze, wie die Fusariumgefahr insbesondere in Fruchtfolgen mit Mais und Weizen strategisch bekämpft werden kann. Ein Schlüssel zum Erfolg sind rottefördernde Maßnahmen. Dr. Walter Schmidt von der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft erläuterte, dass das Ziel aller rottefördernder Maßnahmen der Abbau des Mulchmaterials vor der Weizenblüte sein müsse, da der Pilz auf den Pflanzenresten beste Wachstumsbedingungen vorfindet. Er befällt dann das Getreide. Durch die Bildung des Mykotoxins Deoxynivanelol (DON) im Korn können erhebliche qualitative Probleme entstehen. Daher sollten die Maisrückstände gehäckselt oder gemulcht und in die oberste, umsetzungsaktive Bodenschicht bis zu 15 cm Tiefe eingebracht werden. Gegebenenfalls sei eine Stickstoffgabe zur Rotteförderung empfehlenswert. Auf diese Weise kann das infektiöse Material nachhaltig beseitigt werden. In Befallsjahren ist es laut Schmidt empfehlenswert, den Fusariumbefall und den Mykotoxingehalt mit Hilfe von Fungizidbehandlungen zu reduzieren. Entsprechende Blütenbehandlungen führen nach Angaben von Schmidt zu deutlich niedrigeren DON-Werten. Nach seinen Untersuchungen ergaben die Kombinationen von wendender Bodenbearbeitung mit Blütenbehandlung, wendender Bodenbearbeitung mit Blütenbehandlung und vorherigem Mulchen sowie die Kombination Mulchen, Grubbern und Blütenbehandlung die niedrigsten DON-Werte. Grundsätzlich sollten Landwirte versuchen, die Fruchtfolge so zu gestalten, dass der Winterweizen nicht auf den Mais folgt. Lässt sich das nicht vermeiden, müssen in jedem Fall Sorten ausgewählt werden, die nicht anfällig für Fusariumbefall sind. Eine Direktsaat von Weizen nach Mais müsse aufgrund des hohen Infektionsdrucks in jedem Fall unterbleiben, erklärte Schmidt.