Bodenbearbeitung ohne Pflug auf dem Vormarsch
25.06.2014    Bodenbearbeitung ohne Pflug auf dem Vormarsch

Im Mais gewinnt die pfluglose Bodenbearbeitung immer mehr an Bedeutung. Das geht aus einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kleffmannn Group hervor. Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, verzichteten die Landwirte im vergangenen Jahr auf rund einem Drittel der Maisanbaufläche (36 %) auf den Pflug. 2004 lag der Anteil der Saatvorbereitung ohne Pflug noch bei 16 %.

Im Mais gewinnt die pfluglose Bodenbearbeitung immer mehr an Bedeutung. Das geht aus einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Kleffmannn Group hervor. Wie das Deutsche Maiskomitee e.V. (DMK) berichtet, verzichteten die Landwirte im vergangenen Jahr auf rund einem Drittel der Maisanbaufläche (36 %) auf den Pflug. 2004 lag der Anteil der Saatvorbereitung ohne Pflug noch bei 16 %.

Auffällig sind die großen Unterschiede zwischen den westdeutschen und den ostdeutschen Bundesländern. Mulchsaat oder Direktsaat haben im Osten einen deutlich höheren Stellenwert. Ihr Anteil lag 2013 bei 57 % der Anbaufläche. 2004 waren das noch 20 %. Auch in den westdeutschen Bundesländern stieg der Anteil der pfluglosen Bodenbearbeitung von 15 % in 2004 auf 29 % in 2013.

Das klassische Aussaatverfahren mit Pflug wendeten die Landwirte im Westen im letzten Jahr auf 70 % der Anbaufläche an, im Osten waren es 41 %. Seit 2004 sinkt die Bedeutung der Pflugfurche demnach kontinuierlich. Vor zehn Jahren wurde der Pflug im Osten noch auf 78 % und im Westen auf 83 % der Anbaufläche eingesetzt.

Die Entscheidung für den Pflug oder für Mulch- oder Direktsaat ist für die Landwirte ein Abwägungsprozess. Phytosanitäre Aspekte spielen dabei ebenso eine Rolle wie der Standort und die besonderen Gegebenheiten der Parzelle. Viele Landwirte wollen vor den Aussaat mit dem Pflug „reinen Tisch“ machen, um den Unkrautdruck zu mindern oder den Maiszünsler und pilzliche Erreger in den Stoppelresten in ihrer Entwicklung zu stören.

In Hanglagen beispielsweise erweist sich hingegen die Mulchsaat als deutlich vorteilhafter, um den Boden nicht nur im Winter vor Bodenabschwemmungen und Erosion zu schützen. Als Speichermedium muss der Boden Regen dann aufnehmen können, wenn er fällt. Gerade im Mai/Juni, wenn die jungen Maispflanzen sich aus dem Boden schieben, ist die Gefahr von Bodenabträgen im noch nicht geschlossenen Bestand groß. Die Starkregen der vergangenen Wochen zeigten erneut, wie wichtig eine „gewittertaugliche Bedeckung“ des Bodens mit Mulchmaterial auch im Frühjahr ist.



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