Aussaat/Anbau/Ernte

Düngeverordnung und neue Entwicklungen im Maisanbau

28.02.2017

Experten aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland diskutierten bei einer Tagung des Internationalen Mais- und Informationsringes (IMIR) in Bad Krozingen über neue Entwicklungen im Maisanbau sowie über die Auswirkungen der Düngeverordnung.

Prof. Dr. Franz Wiesler, der wissenschaftliche Direktor der LUFA Speyer und Vorsitzende des wissenschaftlichen Beirates für Düngungsfragen, machte deutlich, dass es mit der neuen Düngeverordnung eine Reihe von Verschärfungen geben wird. Diese werden intensive tierhaltende Betriebe stärker betreffen als Ackerbaubetriebe. Die wesentliche Änderung im neuen Düngerecht, das voraussichtlich noch im März verabschiedet wird, ist die Gleichstellung von Produktionszielen und Umweltzielen, so Prof. Wiesler. Positiv bewertete Wiesler die Möglichkeit von Ausnahmeregelungen. Kritisch sieht Prof. Wiesler vor allem den hohen Detaillierungsgrad der Düngeverordnung sowie den enormen Kontrollaufwand.

Guillaume Pfrimmer von der elsässischen Landwirtschaftskammer stellte Ergebnisse von mehrjährigen Anbauversuchen mit Körnermais vor. Dabei wurden der Einfluss der Aussaatgeschwindigkeit und der Reihenweite auf die Saatgutablage, den Feldaufgang und den Kornertrag untersucht. Mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit sank zwar die Genauigkeit der Saatgutablage, trotz der schlechteren Pflanzenverteilung konnte aber kein signifikanter Ertragsunterschied festgestellt werden. Pfrimmer führte dies auf das hohe Kompensationsvermögen neuer Maissorten zurück.

Prof. Dr. Urs Niggli, der Direktor des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) im schweizerischen Frick, setzte sich mit neuen technischen Entwicklungen in der Landwirtschaft auseinander. Prof. Niggli sieht im Einsatz kleiner, leichter, GPS-gesteuerter und vernetzter Maschinen Chancen für eine nachhaltigere Landbewirtschaftung. Auch in der Züchtung mittels der neuen Methode Crispr/Cas, bei der keine artfremden Gene eingeführt werden, sieht er Möglichkeiten. Das wäre sowohl für die konventionelle, aber auch die biologische Landwirtschaft sinnvoll. Risiken und Nutzen sollten aber für jede Anwendung von Crispr/Cas genau bewertet werden.

Bernhard Völkl von der Firma Fendt-AGCO machte deutlich, dass die Landtechnikindustrie zunehmend auf die Entwicklung vernetzter und intelligenterer Maschinen setzt. Die Maschinen werden zukünftig mit Daten zur Schlaggröße, zur Nährstoffversorgung des Bodens etc. gefüttert. Diese GPS-gesteuerten Maschinen können dann verschiedene Arbeitsgänge (z.B. Säen oder Düngen) selbstständig ausführen. Diese Entwicklung ist nach Ansicht von Völkl ein wichtiger Beitrag zur Präzisionslandwirtschaft. Dünger und Pflanzenschutzmittel können damit sparsamer und äußerst effizient eingesetzt werden.

 

 

Keywords: Deutsches Maiskomitee e.V. (DMK), Internationaler Mais- und Informationsring (IMIR), Düngeverordnung, Körnermaisanbau, nachhaltige Landbewirtschaftung, Züchtungsforschung, Präzisionslandwirtschaft

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